Besser Schlafen
- 11.08.2025
Besser schlafen: Die Bedeutung von entspannter Nachtruhe
Der Durchschnittsdeutsche schläft unter der Woche etwa 7 Stunden pro Nacht – das zeigt die Schlafstudie 2024 der Pronova BKK [1]. Bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren summiert sich das auf rund 205.000 Stunden Schlaf – das sind mehr als 23 Jahre unseres Lebens!
Zeitverschwendung? Ganz im Gegenteil. Schlaf ist entscheidend, um die wachen Stunden optimal nutzen zu können. Deshalb lohnt es sich, die Schlafqualität zu verbessern und wirklich besser zu schlafen.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus und erholsamer Schlaf
Die meisten Menschen sind tagsüber wach und schlafen nachts. Dieser feste Rhythmus wird zirkadianer Rhythmus oder 24-Stunden-Rhythmus genannt. Gesteuert wird er von der inneren biologischen Uhr, einer kleinen Zellgruppe oberhalb des Sehnervs. Sie reguliert nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus, sondern auch Verdauung, Kreislauf, Emotionen, Körpertemperatur und Immunsystem. Mit zunehmendem Alter funktioniert diese Uhr oft weniger zuverlässig. Unsere Augen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie leiten Lichtsignale weiter, die dafür sorgen, dass die innere Uhr im Takt mit dem Tageslicht bleibt. Licht stimuliert die Zirbeldrüse (Epiphyse), die das Schlafhormon Melatonin produziert. Melatonin hilft beim Einschlafen und Durchschlafen. Ein Mangel kann zu Schlafstörungen führen. Zwar wird die genaue Wirkung noch erforscht, aber es ist bekannt, dass Magnesium zur Melatoninproduktion beitragen kann[2]. Es beeinflusst Neurotransmitter wie Serotonin, das für die Melatoninbildung essenziell ist.
Warum schlafen wir überhaupt?
Schlafen mag wie eine zeitintensive Aktivität erscheinen – Zeit, die man vielleicht lieber mit Sport, Arbeit oder Freizeit verbringen würde. Doch Schlaf ist unverzichtbar für ein gesundes, leistungsfähiges Leben.
Während des Schlafs entstehen neue Verbindungen zwischen Gehirnzellen und Körperfunktionen. Das Gehirn wird quasi „gereinigt“ – Nervenzellen schrumpfen leicht, sodass Abfallstoffe besser abtransportiert werden können.
Zudem werden wichtige neuronale Verbindungen gestärkt, wodurch Sie sich Gelerntes besser merken. Gleichzeitig werden stress- oder angstbezogene Verbindungen geschwächt. Das reduziert Spannungen – die Voraussetzung für entspannten Schlaf.
Auch auf körperlicher Ebene spielt Schlaf eine zentrale Rolle: Tagsüber verbrauchen wir Neurotransmitter, es laufen viele biochemische Prozesse ab. Im Schlaf werden diese Reserven wieder aufgefüllt.
Positive Effekte von besserem Schlaf
Rund 30% der Deutschen leiden unter Einschlafprobleme und mehr als die Hälfte der Menschen wacht nachts auf[4]. Das kann sich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, wie Sie Ihre Schlafqualität gezielt verbessern können.
Kurzfristig sorgt guter Schlaf für mehr Energie, bessere Konzentration, ein ausgeglicheneres Gemüt und weniger Reizbarkeit. Langfristig stärkt er das Immunsystem und kann das Risiko für Erkrankungen wie Depressionen, Demenz, Herz-Kreislauf-Leiden, Typ-2-Diabetes und Übergewicht senken[5].
Guter Schlaf bedeutet nicht nur viele Stunden, sondern auch:
- ruhiges Einschlafen
- erholsames Durchschlafen
- ausreichend Tiefschlafphasen
- ausreichend Leichtschlafphasen
Tipps zum Einschlafen[6]
Eine stabile innere Uhr ist entscheidend. Der alte Rat „Ruhe, Reinheit und Regelmäßigkeit“ gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Ein geregelter Schlafrhythmus erleichtert das Einschlafen und sorgt für ein ausgeruhtes Aufwachen.
Was Sie tagsüber tun können:
Planen Sie Grübelzeiten am Tag – nicht direkt vor dem Einschlafen. Schreiben Sie Sorgen auf, um abends abschalten zu können.
- Planen Sie Grübelzeiten am Tag – nicht direkt vor dem Einschlafen. Schreiben Sie Sorgen auf, um abends abschalten zu können.
- Bewegen Sie sich ausreichend. Sport verbessert den Schlaf, sollte aber nicht zu spät stattfinden.
- Essen Sie gesund und nicht zu spät, da Blutzuckerschwankungen den Schlaf stören.
- Tanken Sie Tageslicht – besonders morgens. Es hilft, den zirkadianen Rhythmus zu stabilisieren.
- Verzichten Sie möglichst auf Nickerchen. Diese können den Schlaf-Wach-Rhythmus stören.
- Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum, da Alkohol zwar müde macht, aber die Schlafqualität verschlechtert.
- Reduzieren Sie Stress durch aktive Pausen, z. B. kurze Achtsamkeits- oder Atemübungen während des Tages.
- Halten Sie regelmäßige Essenszeiten ein, um den Stoffwechsel und die innere Uhr zu unterstützen.
Was am Abend wichtig ist:
- Reduzieren Sie grelles Licht und Bildschirmzeit mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen.
- Vermeiden Sie Koffein nach 14 Uhr – es aktiviert das Gehirn und stört den Schlaf.
- Gestalten Sie Ihr Schlafzimmer ruhig und angenehm. Achten Sie auf Matratze, Kissen, Bettwäsche und Temperatur.
- Sorgen Sie für eine kühle Raumtemperatur von etwa 16-18 Grad Celsius, das fördert den Tiefschlaf.
- Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten und zu viel Flüssigkeit kurz vor dem Schlafengehen, um nächtliches Aufwachen zu reduzieren.
- Führen Sie ein regelmäßiges Schlafritual durch, z. B. eine feste Reihenfolge von Aktivitäten vor dem Zubettgehen, um das Gehirn auf den Schlaf vorzubereiten.
- Setzen Sie auf entspannende Abendrituale wie ruhiges Lesen, Meditation oder leise Musik.
Entspannung ist der Schlüssel für erholsamen Schlaf. Magnesium kann dabei unterstützen, ist aber nur ein Puzzlestück unter vielen. Auch wenn es kein Schlafmittel ist, fördert Magnesium die Entspannung von Körper und Geist. Es trägt zu einer normalen Muskelfunktion, einem gesunden Nervensystem und mentaler Belastbarkeit bei.
Möchten Sie besser schlafen? Dann beginnen Sie mit entspanntem Schlafen. Mit den oben genannten Tipps kommen Sie dem Ziel einer ruhigen, erholsamen Nacht einen großen Schritt näher.
Hilft Magnesium beim einschlafen?
Die Einnahme von Magnesium am Abend kann die Schlafqualität unterstützen. Magnesium trägt zur normalen Funktion des Nervensystems bei und hilft, Müdigkeit und Ermüdung zu reduzieren. Darüber hinaus ist Magnesium wichtig für einen normalen Energiestoffwechsel und die Elektrolyt-Balance im Körper – Faktoren, die indirekt zur Erholung während des Schlafs beitragen können. Besonders bei einem Magnesiummangel kann die abendliche Einnahme sinnvoll sein, um den Körper zu unterstützen.
Quellen
[1] https://www.pronovabkk.de/unternehmen/presse/studien/schlafen-2024.html
[2] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11321869/
[3] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7698404/ & https://de.wikipedia.org/wiki/Schlaf
[4] https://www.researchgate.net/publication/381178430
[5] https://health.clevelandclinic.org/happens-body-dont-get-enough-sleep
[6] https://www.dgsm.de/schlaf/schlaftipps.html & https://www.tk.de/techniker/gesundheit-foerdern/stress-entspannung/besser-schlafen/tipps-fuer-besseren-schlaf-2006850